Farbreferenzen nutzen in Affinity Photo
Akkurate Farben ohne Abo
Farbreferenzkarten sind ein hervorragendes Tool, um Farben in Fotografie und Film/Video präzise in den Griff zu bekommen. Die gängigen Anbieter liefern mit der Farbreferenzkarte auch gleich eine Software mit – leider nicht unmittelbar nutzbar in Affinity Photo, sondern nur in Adobe Lightroom, Adobe Photoshop oder Capture One. Adobes Abobedingungen mag ich nicht. Daher bin ich trotz langjähriger Arbeit mit der Creative Suite zu Alternativen gewechselt.
Allerdings geht es bei den Referenzkarten ohne passende Software nicht. Durch die Zeitschrift Docma bin ich kürzlich auf eine Software gestoßen, die die Arbeit mit Farbreferenzen komfortabel macht – in allen Softwares, die LUTs oder ICC-Profile zur Farbkorrektur verwenden. Also auch in Affinity Photo.
Wo ist das Problem?
Solange man nicht darauf angewiesen ist, Fotos zu neutralisieren, bevor man sich kreativ an die Farbgestaltung macht, kein Problem. Ansonsten lohnt sich die Korrektur mit Referenzfarben (wozu auch Graustufen zählen). Und da wird’s ohne passende Software sehr schwierig. Denn die Original-Farbwerte der Farbfelder müssen bekannt sein. Und auch wenn ich sie mit einem Farbspektrometer ausmesse, wäre es trotzdem noch viel Fummelarbeit – sofern überhaupt machbar.
Lösung mit kreativem Potenzial
Nun bin ich kürzlich auf Master Match von Picture Instruments gestoßen. Die Software unterstützt verschiedene Referenzkarten mit ausgemessenen Farbfeldern und bietet die Algorithmen und Werkzeuge, um ein individuelles LUT oder ICC-Profil zu generieren. Damit lässt sich dann die Farbkorrektur anwenden. Auf Bilder ebenso wie auf Videos. Oder für den Abgleich von verschiedenen Kameras, die für ein Shooting verwendet wurden – zum Beispiel eine DSLR und ein Smartphone.
Leider kostet Master Match etwas mehr als ein Photoshop CC Jahresabo und auch mehr als die ganze Affinity Suite. Aber ich bin begeistert von den Möglichkeiten, die sich außerdem ergeben – und dass ich meinen ColorChecker wieder einsetzen kann.
Weiterführende Links für Kollegen
- Auf YouTube finden sich mehrere Webinar-Mitschnitte zu Master Match.
- Im Affinity-Forum gibt es für alle, die ohne solche Software aber mit Farbreferenzkarte arbeiten wollen, einen Workaround mit DNG-Converter und einem Konsolen-Tool (dcp2icc).